In den letzten Tagen und Wochen sind noch ein paar Sachen und Kleinigkeiten gemacht worden. Nach dem Lackieren wurde die Lok wieder komplett zusammen gebaut. Somit ist nach über einem Jahr Bauzeit mit täglich mehreren Stunden Arbeit ein weiteres Modell fertig geworden. Die Stunden kann man nur grob abschätzen, aber wenn man mal 2 Std. pro Tag rechnet, sind da gut und gerne 800 Stunden Arbeitszeit hinein geflossen.
Nun war endlich mal wieder gutes Wetter und die Lok hat Freigang bekommen. Aufgegleist wurden dann ein paar Fotos gemacht, u.a. auch mal im Retro Stil.
Die Lok wiegt insgesamt 12,2kg. Diese Woche geht es nochmal zu den Berlinern auf die Anlage und dann findet die finale „Abnahmefahrt“ statt. Wenn es Corona zulässt, wird der Spur II Stammtisch Mitte September und die Messe in Leipzig Anfang Oktober besucht.
Und hier noch ein Beipackzettel zum Lesen:
Modell der E 18 15 der Deutschen Reichsbahn; Spur 2 , Maßstab 1:22,5 , Spurweite 64mm
Original:
In den 1930er Jahren gab es einen erhöhten Bedarf an leistungsfähigen und schnellen E-Loks.
Die Deutsche Reichsbahn erteilte der AEG den Auftrag zur Entwicklung einer 1`Do 1` Lokomotive auf der Basis der E 04 und der E 17. Sie sollte in der Lage sein 700t Schnellzüge in der Waagerechten mit 140km/h zu befördern und eine Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h erreichen. Der Rahmen wurde erstmals als vollkommene Schweißkonstruktion ausgeführt.
Die Lokomotive erfüllte alle in sie gestellten Erwartungen. Auf der Weltausstellung in Paris 1937 wurde die E18 für die technische Meisterleistung mit 3 großen Preisen und einem Ehrendiplom ausgezeichnet.
Ab 1935 wurden die ersten Loks an die Reichsbahn geliefert. Anfangs waren über 90 Lokomotiven geplant. Bis zum 2. Weltkrieg wurden lediglich 53 Loks ausgeliefert. Nach 1945 wurden noch 2 Stück aus vorhandenen Teilen nach gebaut.
Die E 18 kamen in allen drei elektrischen Netzen der Reichsbahn zum Einsatz. Die E 18 15 kam fabrikneu 1936 nach Schlesien , Rbd Breslau , Bw Hirschberg. Die Lok hatte kein langes Leben. Am 24.10.1944 fanden in Lichtenau (Schlesien) Rangierarbeiten statt. Dabei rollte eine Zugeinheit ungewollt auf das Hauptgleis. Auf diesem Gleis näherte sich die E 18 15 mit einem Schnellzug. Aufgrund einer lang gezogenen Kurve konnte der Lokführer die Zugeinheit, die auf ihn zurollte, nicht rechtzeitig erkennen. Dadurch kam es unweigerlich zum Zusammenstoß. Die E 18 wurde durch den seitlichen Aufprall ins Feld geschleudert. Die schwer beschädigte Lok wurde vor Ort zerlegt und abtransportiert. Eine Reparatur kam nicht in Frage. Ende 1944 erfolgte die Ausmusterung der Lok. Der Lokführer kam bei dem Unfall ums Leben. Der Beimann wurde verletzt ins Krankenhaus gebracht und überlebte.
Modell: Messingbauweise, die Dachsegmente über den Führerständen stabverleimtes Hartholz.
- LüP : 752mm (16920mm)
- Achsstand: 569mm (12800mm)
- Laufrad Dm: 44,5mm (1000mm)
- Treibrad Dm: 71,1mm (1600mm)
- ca. 4.200 eingebohrte Nieten in Dach und Lokkasten
- Antrieb: zwei Fahrwerke innerhalb des Hauptrahmens mit je einem Faulhabermotor 3242G024 CR mit angeflanschtem Getriebe 32/3 14:1, über Kegelräder 1:1 auf die 2. Bzw. 3. Treibachse, von dort über Zahnräder Modul 1 auf die 1. Bzw. 4. Achse. Leistung eines Motors max. 30 W.
- Decoder: ESU LokSound XL 5.0
- Sound E 18 von ESU
- Pantographen : AEG HISE 2 – Eigenbau , mit Antrieb über je einen Getriebemotor per Decoder.
- Gewicht der Lok : 12,2 Kg ( Original 108 t )
9/2021